Zentrum für Burnout-Prävention,
-Beratung und -Coaching

Burnout-Modell

Die Burnout-Forschung zeigt, dass von Burnout Betroffene – vor Ausbruch der Problematik – i.d.R. sehr leistungsmotiviert und dynamisch sind. Sie zeigen motivierten, unermüdlichen Arbeitseinsatz, sind sehr verantwortungsbewusst, stecken sich hohe Ziele, die sie durch entsprechenden Arbeitseinsatz zu verwirklichen suchen.

Von Burnout Betroffene sind – vor Ausbruch der Problematik – genau so, wie man sich als Arbeitgeber einen „idealen Mitarbeiter“ vorstellt. Die hohe Einsatzbereitschaft und das ausgeprägte Verantwortungsgefühl bewirken, dass die Betroffenen es trotz auftretender Problematik und Einbußen in der Leistungsfähigkeit nicht zu Fehlzeiten kommen lassen – bis „nichts mehr geht“.

Was sind nun die Bedingungen, die ein Burnout verursachen? Die Gefahr des Auftretens von Burnout besteht dann, wenn die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Individuums einerseits und den Umweltbedingungen andererseits nicht zusammen passen – wenn zuvor beschriebene Personen beispielsweise auf folgende Bedingungen stoßen:

1) Probleme bei der Zielerreichung: Arbeitsbedingungen, die subjektiv als Behinderung der Zielerreichung und des effektiven Arbeitens wahrgenommen werden, wie beispielsweise
  • schwerfällige Informationsflüsse
  • Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten
  • mangelnde Autonomie
  • hohes Ausmaß an bürokratischer Kontrolle
  • Zielkonflikte
 
2) Unzureichende Würdigung der Leistung – Gratifikationskrise im weitesten Sinne:
  • Vernachlässigung von Bedürfnissen (z.B. nach Anerkennung, Stützung, erfreulichen Arbeitsbedingungen)
  • Statusinkongruenz (die berufliche Position entspricht nicht dem Alter, den finanziellen Verpflichtungen, den Fähigkeiten und dem Einsatz)
  • inadäquate Entlohnung
  • mangelnde Erfolgserlebnisse durch wachsende Routine
  • mangelnde Unterstützung durch Vorgesetzte und/oder Kollegen
  • mangelnde Wertschätzung
  • mangelnde Arbeitsplatzsicherheit


Hieraus ist zu schließen:
  • Prävention, Therapie und Rehabilitation müssen beim Betroffenen und an den Arbeits-/Umweltbedingungen ansetzen.
  • Es nützt nicht, allein die Arbeitsdichte zu reduzieren, denn dadurch wird die Diskrepanz nicht behoben – oft sogar eher verstärkt, da z.B. die Wertschätzung dem Betroffenen gegenüber eher reduziert wird. Es kann sogar zum Boreout aufgrund von Unterforderung kommen.
  • Es nützt nicht, allein die personalen Ressourcen (z.B. Umgang mit Stress) aufzubauen.
  • Der Betroffene muss wieder seine Ziele in der Arbeit erreichen können.
  • Er muss wieder „brennen“ können – nicht nur „in der feindlichen Arbeitswelt überleben“ lernen.
  • Dazu muss an der Arbeitssituation und an der Person – an deren Ressourcen, Plänen und Zielen – gearbeitet werden.
  • Wenn eine Anpassung der Arbeitsbedingungen nicht möglich ist, bleibt unter Umständen nur die berufliche Neuorientierung (Arbeitsplatzwechsel).



Bleiben die Arbeitsbedingungen unverändert, kommt es bei Burnout-Patienten oftmals zu Rückfällen, die nicht selten zu Frühberentung führen. Die Reduktion des Arbeitspensums bzw. der Wochenarbeitsstunden sind (alleine) keine zielführenden Maßnahmen des Integrationsmanagements.